Reiseland: Österreich, Vorarlberg
Damüls
Reiseart: 4-Tageswanderung
Wann? 23.8.2005 - Sa. 27.08.2005
Wer? Ralf Neumaier
Kurzbeschreibung: Bregenz - Mellau - Mittagsspitze - Damüls - Glatthorn - Faschina -
Zafernalpe - Zafernkofel - Fontanella (ca. 20h reine Gehzeit)
"Die heftigsten Regenfälle im Vorarlberg - Überschwemmung!", so lauteten die Tagesüberschriften der Gazetten. Leider war genau diese Zeit und Gegend im Visier für meine Tour. Nun denn, mit dem Zug sollte es von Backnang bis Bregenz gehen. In Lindau war Schluss - es herrschte Chaos, da die Bahnstrecke von Lindau bis Bregenz überflutet war. Familien mit kleinen Kindern wussten nicht mehr weiter. Busse wurden eingesetzt und das dauerte... Irgendwie gelangte ich zum Bus-Zugbahnhof Bregenz und erfuhr, dass alle Busse nur bis Bezau gehen würden. Also zog ich auf den Bregenzer Stadtcampingplatz baute das Tadpole auf und erkletterte den Pfänder als Aufwärmtraining. An der Bergstation gibt es sogar einen Alpenzoo der heimischen Tierwelt.
Das Festspielgelände zeigte eine Kulisse von dreckig-rotem Fabrikbauten.
Am nächsten Tag fuhr der Bus durch Bezau - es war traurig zu sehen wie die Menschen vor ihren Häusern im Schlamm standen und
die Keller ausschöpften und reinigten.
Nach dem Umsteigen, natürlich auch im Schlamm, ging es über Ausweichstraßen nach Mellau. Tourstart. An der Talstation des Lifts vorbei
stieg ich steil nach oben, entlang Bergwaldweges - hoch nach Hofstetten. Übrigens gibt es auf der Toilette der Talstation
eine selbstreinigende Klobrille zu bewundern...
Von Hofstetten ging es weiter über die Kanisalpe hoch zur Mittagsspitze. Unterhalb des felsigen Einstiegs fand ich auf einer leicht
moorigen Hochalm einen guten Platz für's Zelt.
Auf dem Gipfel erwischte ich sagenhafte Panoramablicke und wilde Wolkenstimmungen. Jedenfalls war kein Mensch mehr hier oben
zu erwarten.
Am nächsten Tag wanderte ich zunächst nach Westen über den Hochblanken und Ragazerblanken. Oberhalb des Sünser Sees ging es nach einer üppingen Pause in der Sonne hinab nach Damüls. Von dort wanderte ich den Unterdamülser Weg hinunter und bog an der Alpe ab nach oben - zum Glatthorn. Hier musste ich im Nieselregen über vor kurzem abgegangene Schlammmöränen klettern. Oben auf dem Kamm regnete es die Sicht war 30m. Zeltplätze gab es keine. Ich stieg hinab Richtung Faschina und fand 2qm ebene Fläche unterhalb der Bergstation eines ruhenden Sessellifts.
Es tropfte ins Zelt und der Reissverschluss des Innenzeltes klemmte. Ich fluchte über die vielgerühmte North-Face Qualität und
kriegte die Nacht irgendwie herum.
Am nächsten Tag bestieg ich als Erster das Glatthorn und wanderte über Faschina auf dem E4 entlang Richtung Zafernhorn. An einem Wildbach
machte ich die Wäscherei und zeltete ein paar hundert Meter vor Erreichen des Furka-Jochs.
Es war noch genügend Zeit, so stieg ich hoch zum Fürkele. Den Klettersteig zum Zitterklapfen gab es offiziell nicht mehr.
Später drehte ich um und legte mich mehr tot als lebendig ins Zelt. Später grüßte der Almbauer beim Vorbeifahren.
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